„Leben Schmecken“ auf einem Löffel mit Schlange – ist das nicht ein Widerspruch?
Die christlichen Kirchen wollen mit vielfältigen Impulsen ermutigen, das Leben zu schmecken und auf den Geschmack des Lebens zu kommen.
Was soll/kann die Schlange bedeuten?
Die Skulptur ist ganz bewusst im Bereich „Paradiesgärtchen“ verortet. Sieben Geschmacks-Inseln mit verschiedensten Kräutern laden hier zum Schmecken ein. Nicht alle schmecken angenehm, wie auch das Leben ganz verschiedene Seiten und Geschmacksrichtungen hat.
In der Paradiesgeschichte steht die Schlange für die „Versuchung“. Gibt es Versuchungen beim „Leben schmecken“?
- Vielleicht im Übermaß,
im unersättlich Sein oder im Missachten vernünftiger Grenzen. - Vielleicht im Egoismus,
der allein sich selbst sieht und nur an sich selbst denkt. Diese Welt ist aber allen Menschen als Grundlage für ein gutes Leben geschenkt – in allen Erdteilen und natürlich auch künftigen Generationen. - Vielleicht in der Einseitigkeit,
nur das Schöne, Angenehme oder Perfekte am Leben gelten zu lassen. Die schweren Seiten wie Trauer und Schmerz, Misserfolg und Enttäuschung haben ihren eigenen Geschmack und Wert. Auch sie gehören zum Leben und jede Krise ist eine Chance für Reifung und Wachstum.
Die Schlange kann für die Versuchung und Gefahr stehen, dabei Maß, Rücksicht und Orientierung zu verlieren!
Andererseits ist sie ein Beispiel für Wachstumsprozesse; denn eine Schlange muss sich regelmäßig häuten und wird dabei für einige Zeit schutzlos und besonders verletzlich; in der alten Hülle jedoch könnte sie jedoch nicht weiter wachsen.
Letztlich kennen wir die Schlange noch vom Äskulap-Stab als Symbol für die Heilkunst. Was normalerweise giftig ist, kann in kleiner Dosierung heilsam wirken.
Diese Skulptur ist eine Arbeit des Karlsruher Künstlers Hans Wetzl
www.holzkunst-wetzl.de